S-Bahn-, U-Bahn- und Straßenbahnnetze.

Heute leben mehr als 70% der europäischen Bevölkerung in städtischen Gebieten (es gibt erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern – von 50% bis 80%); dieser Anteil wird voraussichtlich bis 2080 auf 90% ansteigen (Quelle: EIB). Weltweit leben 55% der Bevölkerung in Städten, d.h. etwa 4,2 Milliarden Menschen (Quelle: Weltbank).

Diese schnelle Urbanisierung bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Verwaltung des Territoriums und folglich der Mobilitätsnetze.

Für die städtischen öffentlichen Verkehrsnetze (im angelsächsischen Sprachgebrauch „Mass Transit“ genannt) läuft die Bewältigung der Herausforderungen oft darauf hinaus, die geplanten Netzerweiterungen durchzuführen und gleichzeitig den Zustand und die Leistungsfähigkeit der bestehenden Infrastruktur zu erhalten. Mit anderen Worten: Der Ausbau des Netzes sollte nicht auf Kosten des bestehenden Netzes gehen.

Nach dem Vorbild der Eisenbahnnetze liegen die Leistungshebel in :

• Innovation: Verbesserung der Grundsätze für den Betrieb, die Instandhaltung und Erneuerung der Infrastruktur, der Produktionsmethoden auf Baustellen etc. Parallel dazu muss die Aufrechterhaltung des Betriebszustands und die schrittweise Beseitigung von Altanlagen, die ein erhebliches Volumen ausmachen können, sichergestellt werden.
• Die Optimierung der Interaktion zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur.
• Die zeitliche Staffelung des Bauvolumens, um Spitzenbelastungen zu vermeiden, die sich negativ auf die Reisenden auswirken; solche Überhitzungsperioden in der Industrie führen in der Regel zu einer Anspannung der Ressourcen und damit zu höheren Stückkosten.
• Antizipieren: Es geht darum, die mittel- und langfristigen Auswirkungen des aktuellen Haushaltsrahmens zu szenarisieren, um die öffentliche Politik in diesem Bereich angemessen zu beleuchten und Investitionen zu priorisieren.

Die Herausforderungen, denen sich die Netze für den Massentransit gegenübersehen, ähneln denen der nationalen Eisenbahnnetze, doch ihre Intensität wird durch die Komplexität, die mit der Dichte der städtischen Bebauung und den großen Passagierströmen einhergeht, noch vervielfacht.